Dieses Gefühl, wenn du morgens erwachst, die Augen aufschlägst und du weißt eigentlich gar nicht wie es dir gerade geht.
Du stehst auf, stellst dich unter die Dusche, nicht ohne den krönenden Abschluss eines eiskalten Kneippgusses genossen zu haben. Mit eiskalten Füßen kommst du aus der Dusche, ziehst dich an, der 🥶 Schock hat dir das Gehirn freigepustet. So startest du gut gelaunt in den Tag, dein Kopf ist voller Ideen für heute, setzt dich ins Esszimmer und beginnst die Tageszeitung zu lesen.
So weit so gut. Der morgendliche Ablauf kommt dir vielleicht so oder ähnlich irgendwie bekannt vor (wobei ich zugebe, dass ein Kneippguss wahrscheinlich bei den wenigsten von uns zur Routine gehören wird).

Jetzt aber, lese ich in der Zeitung maximal drei Beiträge und kann danach den Sinn der gelesenen Buchstaben nicht mehr verstehen, alles verschwimmt und ich bin plötzlich wieder so unendlich erschöpft. Zum Glück ist der Weg auf die rettende Couch nicht weit und so begebe ich mich keine Stunde nach dem Aufstehen wieder in die Horizontale. Die eiskalten Ideen von vor einer guten halben Stunde verflüchtigen sich wie Trockeneis.
Ja, so ist das mit ME/CFS. Du überspringst sozusagen einfach gewisse Aggregatzustände, ohne eigenes Zutun und Wissen wann es wieder passieren wird, diese direkte Umwandlung vom Energiebündel zum Schlappfisch.
Der Mann der den Berg versetzte, war der gleiche, der anfing, kleine Steine wegzutragen.
Chinesisches Sprichwort