Was die Raupe das Ende der Welt nennt,
nennt der Rest der Welt Schmetterling.
Laotse
Ich befinde mich im Kokon. Fest verwebt und blickdicht hänge ich in der Isolation fest.
Anfangs erschien mir diese Hülle zu eng, abgrundtief düster, in jeder Bewegung limitiert. Habe an einer Tour versucht, eine Lücke, ein klitzekleines Loch aufzustöbern um mit Hilfe dieser vermeintlichen Schwachstelle dann mit aller Gewalt die Wände zu sprengen.
Es ist fast ein Jahr vergangen in meiner Puppe, und gerade ist es urgemütlich hier drinnen. Ich erkenne den Sinn meiner Isolation (manchmal neige ich wirklich zur Spätzündung🤪). Finde ganz langsam zu mir, und verstehe auch, wieso meine Metamorphose so lange dauert.
Jahrzehntelang war es für mich das Größte, über mich hinauszuwachsen, Grenzen zu überwinden, mich wie Conan der Barbar 💪 zu fühlen.
Das ich meine Schutzhütte erst verlassen können werde, wenn ich gelernt habe, meine Grenzen wirklich zu erkennen und der Sucht nach Grenzübertretung endgültig in den Allerwertesten trete, ist dem reinen Überlebenswillen meines Körpers geschuldet. Er wird mich so lange hier festhalten wie notwendig.
Ich habe kapiert, dass wenn ich jetzt Geduld und Vertrauen investiere, eine Zukunft als Schmetterling 🦋 die Belohnung dafür sein kann.

Danke für dieses tolle Gleichnis. Es hat mir ein zufriedenes Lächeln aufs Gesicht gezaubert und mir meine Erholungspause in der waagrechten grad versüßt. Werde jetzt mein Handy zu Seite legen und es mir in meinem Kokon ganz gemütlich machen..
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Liebe Sabine. Das freut mich so sehr, dass ich dir mit meinen Zeilen ein wenig Zufriedenheit schenken durfte. Genieße deine Zeit im Kokon.
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