Darf’s ein bisschen weniger sein?

Bist du es auch gewohnt möglichst noch eine Schippe drauf zu legen?

Immer höher, immer weiter, immer spektakulärer soll sie sein, unsere Lebensleistung.

Und zugegeben, es ist für mich immer ein tolles Gefühl gewesen, wenn der Geist wieder einmal den Körper besiegt hat. Jeder Motivationstrainer hätte seine helle Freude an mir gehabt in meinen besten Zeiten, wenn ich mal wieder über mich selbst hinaus gewachsen bin.

Aber funktioniert das Ganze auch andersrum? Darf es also wirklich ganz bewusst auch mal die Scheibe weniger sein an der Wurst-, Käse-, Soja- oder der Leistungs-Theke? Und wenn ja, wie fühlt sich dieses downgraden (schlimmes Wort, gelle 😂) dann an?

Tja, also ehrlich gesagt erstmal äußert befremdlich. Mit der Zeit fühlt sich ein: „Sorry, da muss ich passen, das schaffe ich nicht!” dann sogar befriedigend und ein wenig heldenhaft an. Fast triumphierend wird mir klar, dass mittlerweile auch mein Körper durchaus die Chance bekommt, frühzeitig zu mir durchzudringen um mir schützende Grenzen aufzuzeigen.

All den vielen Tschaka-du-schaffst-das-Gurus gehört gelinde gesagt in den Allerwertesten getreten. Was ein Quatsch, zu denken, dass ein Kampf zwischen Körper und Geist irgendwie hilfreich sein kann.

Wenn beide an einem Strang ziehen, gemeinsam statt gegeneinander arbeiten, dann entsteht Zufriedenheit und Balance und verbraucht keine unnötige Energie.

Über sich hinaus zu wachsen bedeutet auch, nicht mehr bei sich zu sein.

Eigene Erkenntnis

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